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Die Einrichtung
Das Kinderschutzzentrum Hamburg ist eine Beratungsstelle für alle Kinderschutzfragen. Es will Eltern und Kindern stärken, gewaltfrei zusammenzuleben. Das Angebot richtet sich in erster Linie an:
- Mütter, Väter, Kinder und Jugendliche mit schwierigen Familienkonflikten und Gewaltproblemen
- Nachbarn, Bekannte, Verwandte, die sich Sorgen um ein Kind aus ihrem Umfeld machen
- Fachleute, die mit Gewalt in Familien konfrontiert sind
Unser Ansatz lautet: Helfen statt verurteilen.
Das Kinderschutzzentrum Hamburg ist eine Einrichtung des Kinderschutzbundes Landesverband Hamburg und bietet seit 1991 gezielte Hilfen bei Gewalt in Familien an. Kinderschutz heißt für uns, Familien dabei zu unterstützen, sich mit ihren Problemen auseinander zu setzen. Das Angebot ist hamburgweit ausgerichtet und wird durch Zuwendungen der Sozialbehörde (Hamburger Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration) gefördert.
Im Team des Kinderschutzzentrums Hamburg arbeiten fünf Sozialpädagog*innen, drei Psycholog*innen sowie eine Verwaltungskraft. In unserem Beraterteam sind unterschiedliche therapeutische Schwerpunkte und fachliche Spezialisierungen vertreten. Gemeinsam verfügen wir so über einen breiten Erfahrungshintergrund zu Kinderschutzfragen.
Das Kinderschutzzentrum Hamburg ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft „Die Kinderschutzzentren“.
Informationsfolder vom Kinderschutzzentrum Hamburg
Unseren Folder Kinder schützen – Eltern unterstützen finden Sie hier:
Flyer Kinderschutzzentrum Hamburg
Hilfeverständnis und Qualitätsstandards
Worauf es uns bei der Hilfe ankommt
Unser professionelles Handeln wird von folgenden Haltungen und Grundsätzen geleitet, die wir gemeinsam mit den anderen Kinderschutz-Zentren in Deutschland entwickelt haben.
- Hilfeorientierung
Wenn Eltern ihre Kinder misshandeln, brauchen sie Hilfe. Strafe und Ausgrenzung lösen Gefühle von Angst, Ohnmacht und Misstrauen aus. Der Weg zur Annahme von Hilfen wird so erschwert oder verstellt, was dem Schutz des Kindes schadet. Deshalb vertreten wir eine konsequente Hilfeorientierung. Misshandelnde Eltern und ihre Kinder erhalten eine entwicklungsfördernde Unterstützung, damit sie ein familiäres Miteinander schaffen, in dem sie Konflikte ohne Gewaltanwendung bewältigen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Stärkung der Verantwortlichkeit der Eltern und der Schutz des Kindes vor weiteren Gewalthandlungen.
- Blick auf die ganze Familie
Gewalt gegen Kinder ist immer Ausdruck einer gestörten Beziehung, meist der zwischen Eltern und Kindern. Die Verantwortung für den Schutz der Kinder liegt bei den Erwachsenen. Unser Hilfeangebot richtet sich entsprechend an alle Familienmitglieder. Die misshandelnden Erwachsenen sind es, die ihr Verhalten verstehen und verändern können. Ziel ist immer, die Eltern zu ermutigen, ihre Erziehungsverantwortung wahrzunehmen und sie in ihren erzieherischen Fähigkeiten zu stärken. Sie benötigen meist Entlastung von ihrer psychischen und sozialen Überforderung. Die Kinder unterstützen wir in der Äußerung ihrer Interessen und Bedürfnisse.
- Beziehungsorientierung
Familiale Gewalt bedeutet Verlust an Sicherheit und Vertrauen in Beziehungen. Der Schritt zur Inanspruchnahme von Hilfe stellt für die Betroffenen ein Wagnis dar: Auf wen kann ich mich noch verlassen? Werde ich ernst genommen? Wird mir geglaubt? Werde ich verurteilt? Für Familien mit Gewaltproblemen ist es wichtig, Verlässlichkeit in persönlicher Begegnung und Akzeptanz im Helfernetz zu erfahren.
- Hilfeentwicklung im Dialog
Der Schutz eines Kindes wird in Zusammenarbeit mit der Familie gesichert. Die Eltern erfahren, dass Lösungen und mögliche Zukunftsperspektiven mit ihnen und nicht über sie hinweg entwickelt werden. Die eigene Entscheidung, Hilfe anzunehmen, ist dabei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Veränderung. Aufgezwungene Hilfe wird von verunsicherten Eltern leicht als Entmündigung und Kontrolle empfunden und verstärkt ihr Misstrauen und ihre Iso-lationstendenzen. Deshalb beruhen unsere Angebote an die Familien auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Das gilt auch, wenn wir nicht aktiv auf Familien zugehen, um sie zur Annahme von Hilfen zu motivieren.
- Vertraulichkeit und Transparenz
Um Eltern den Schritt zu erleichtern, sich Hilfe zu holen und offen mit den Berater*innen zu sprechen, sichern wir Vertraulichkeit zu. Auf Wunsch können sich Ratsuchende auch anonym beraten lassen. Im Umgang mit gewaltbelasteten Familien ist es besonders wichtig, den Hilfeprozess und den Umgang mit Grenzen transparent zu gestalten. Kontakte zu Dritten oder Institutionen finden grundsätzlich mit dem Einverständnis und immer mit Wissen der Betroffenen statt. Vertrauensschutz bedeutet auch, die Ratsuchenden von Beginn an über Datenschutz und Schweigepflicht bzw. deren Grenzen aufzuklären.
- Hilfen im Verbund durch Kooperation
Bei Familien mit vielen Problemen sind häufig verschiedene Institutionen an der Hilfeplanung beteiligt sind. Durch eine enge Kooperation, die sowohl Absprachen als auch Abgrenzungen umfasst, kann die Hilfe effektiv gestaltet werden. Dabei gilt es abzuklären, wer im Helfernetz was leistet, wo es Überschneidungen, Lücken, widersprechende Aufträge und Vorgehensweisen gibt. Einer Aufsplitterung von Hilfen wird so vermieden und ein gemeinsam getragenes Zusammenwirken ermöglicht.
- Beratung in Teamarbeit
Die Beratungsarbeit des Kinderschutzzentrums wird getragen durch enge Zusammenarbeit innerhalb eines erfahrenen Fachteams weiblicher und männlicher Psychologen und Sozial-pädagogen. Alle Fachmitarbeiter*innen des Kinderschutzzentrums haben therapeutische Zusatzausbildungen und spezialisierte Arbeitsschwerpunkte. Zu unseren Qualitätsstandards gehören regelmäßige externe Supervision sowie fachliche Intervision und Fortbildung.
- Veränderung durch Verstehen und Ressourcenorientierung
Jede Familie verfügt über positive Fähigkeiten, die erkannt und gefördert werden wollen. Wir achten darauf, dass Familien in ihrem Selbstvertrauen und der Entwicklung ihres eigenen Kräftepotentials Stärkung erfahren. Ein Verstehen schwieriger Konflikte und Beziehungen macht den Blick auf Veränderungsmöglichkeiten frei und hilft dabei, in der Familie verschüttete Kräfte zur Problembewältigung zu aktivieren.
Angebote und Arbeitsweise
Das Kinderschutzzentrum bietet Familien und Fachleuten ein breites Spektrum an Beratungsmöglichkeiten.
Die Kontaktaufnahme erfolgt zunächst telefonisch. Gemeinsam entwickeln wir ein für die Ratsuchenden passendes Angebot. Folgendes sind unsere Arbeitsschwerpunkte:
Öffentlichkeitsarbeit
Verständnis wecken statt Verurteilen –
Kinderschutz in der Öffentlichkeit
Kinderschutz braucht eine differenzierte öffentliche Diskussion. Wenn Familien geholfen werden soll, brauchen sie offene Ermutigung und Unterstützung statt vorwurfsvoller Drohungen.
Das Kinderschutzzentrum
- Beteiligt sich an öffentlichen Debatten.
- Informiert über die Hintergründe von Gewalt gegen Kinder in Familie und Gesellschaft.
- Führt auf Anfrage Informationsveranstaltungen zu Kinderschutzthemen und aktuellen Fragen des Kinderschutzes durch.
Es ist immer wieder notwendig, in der Öffentlichkeit eine hilfeorientierte Haltung gegenüber Familien mit Gewaltproblemen zu vermitteln. Eltern sollen möglichst breit erreicht, über vorhandene Hilfsmöglichkeiten informiert und zu einer frühzeitigen Inanspruchnahme von Hilfen motiviert werden.
Spenden
Unterstützen Sie die Arbeit des Kinderschutzzentrums Hamburg
Sie können Familien in Not und unsere Arbeit auf verschiedene Weise unterstützen:
- Helfen Sie, unser Angebot bekannt zu machen.
- Unterstützen Sie Familien, die Hilfen benötigen dabei, mit uns Kontakt aufzunehmen.
- Unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine Spende an den Hamburger Kinderschutzbund.
SPENDENKONTO:
Postbank Hamburg
IBAN: DE63 2001 0020 0001 1462 06
BIC: PBNKDEFF200
Stichwort: Kinderschutzzentrum Hamburg
- Werden Sie Mitglied beim Kinderschutzbund Landesverband Hamburg oder engagieren Sie sich ehrenamtlich bei einem der Projekte des Hamburger Kinderschutzbundes.
Kontakt
Wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen wollen, rufen Sie uns an. Wir besprechen mit Ihnen zunächst am Telefon, wobei und in welcher Form Sie Unterstützung benötigen. Sie können uns auch eine E-Mail schicken, dann rufen wir Sie innerhalb unserer Beratungszeiten zurück.
- Beratungstelefon
040 491 00 07
- Sprechzeiten
Mo. Di. Do. Fr. von 9 bis 11 Uhr
Mo. Mi. Do. von 13 bis 15 Uhr
Dienstag von 15 bis 17 Uhr
Persönliche Gespräche nach Vereinbarung.
- Hier sind wir vor Ort
Emilienstraße 78, 20259 Hamburg
E-Mail: kinderschutz-zentrum@hamburg.de
www.kinderschutzzentrum-hh.de
- So kommen Sie zu uns:
- U2 bis Haltestelle Emilienstraße
- Buslinien 20, 25 bis Haltestelle Fruchtallee
(300 m Fußweg) - Buslinie 113 bis Haltestelle Eimsbütteler
Marktplatz (450 m Fußweg)
Das Kinderschutzzentrum Hamburg ist für fast alle Hamburger Bezirke zuständig. Ratsuchende aus den Bezirken Harburg und Wilhelmsburg wenden sich bitte direkt an das Harburger Kinderschutzzentrum:
Informationsfolder vom Kinderschutzzentrum Hamburg
Hier können Sie sich das Faltblatt des Kinderschutzzentrums Hamburg als PDF herunterladen: